Die stärkste Liga der Welt: DKB Handball-Bundesliga

Die DKB Handball-Bundesliga ist zweifelsohne die stärkste Handball-Liga der Welt. Dies gilt zum einen für das Niveau in der Ligaspitze. Es ist kein Zufall, dass in den letzten fünf Jahren, mit dem THW Kiel, dem HSV Hamburg und der SG Flensburg-Handewitt gleich drei deutsche Teams die Champions League gewinnen konnten.

Aber auch die breite der Liga ist beeindruckend. Dies zeigt sich beispielsweise in der Tatsache, dass auch der zweite europäische Wettbewerb, der EHF Europa Pokal, von deutschen Teams dominiert wird. Dort konnten sich in den letzten vier Jahren die Füchse Berlin, die Rhein-Neckar Löwen und Frisch Auf Göppingen in die Siegerliste eintragen. In der Handball-Bundesliga treffen diese europäisch gestählten Teams dann regelmäßig aufeinander und spielen den deutschen Meister aus. Die Stärke der Liga zieht dabei natürlich auch internationale Topstars an wie den dänischen Torwart Niklas Landin, den Schweizer Spielmacher Andy Schmid oder den schwedischen Kreisläufer Tobias Karlsson. Und auch die deutschen Nationalspieler, die im Jahr 2016 den Europameistertitel gewannen, begannen ihre Karriere in der DKB Handball-Bundesliga.

Der Anfang begann noch zweigleisig

Gegründet wurde die deutsche Handballliga im Jahr 1966. Die ersten elf Jahre wurde allerdings zunächst noch in einer Nord- und Südstaffel gespielt, wobei der deutsche Meister dann in Entscheidungsspielen zwischen den besten Teams ermittelt wurde.

Erfolgreichster Verein in dieser Zeit war der VFL Gummersbach, der neunmal im Finale stand und sechs Titel errang. Von 1967 bis 1973 existierte in den Sommermonaten zudem parallel noch eine Feldhandball-Bundesliga, die dann aber eingestellt wurde. Nach Einführung der eingleisigen Bundesliga 1977 teilten zunächst die Teams aus Gummersbach, Großwallstadt und Essen die Titel unter sich auf.

1993/94 trat dann allerdings ein neuer Serienmeister auf den Plan: Der THW Kiel hat seitdem stolze siebzehn Meisterschaften errungen und ist heute das Team in der Liga, das es zu schlagen gilt.

Europapokal und der traditionsreiche DHB-Pokal

Neben der deutschen Meisterschaft werden in der DKB Handball-Bundesliga auch die internationalen Startplätze ausgespielt. Die ersten drei der Abschlusstabelle erhalten die Qualifikation für die EHF Champions League. Die nächsten drei Teams dürfen zumindest im Europa Pokal an den Start gehen.

Auch abseits des Meisterschaftsrennens ist also beim Kampf um den Europapokal jede Menge Spannung garantiert. Parallel zum Ligabetrieb wird zudem der DHB Pokal ausgespielt. Dieser wird inzwischen zwar auch von der Handballliga HBL veranstaltet, hat aus Traditionsgründen aber den alten Namen beibehalten. Ermittelt wird der Pokalsieger durch eine Reihe von K.O-Spiele, wobei die Bundesligisten in der dritten Runde einsteigen. Der Pokalsieger spielt zudem zu Saisonbeginn gegen den Meister um den HBL-Supercup.

Der Serienmeister: THW Kiel

Der THW Kiel kann auf eine lange Tradition als Handballverein zurückblicken. Bereits 1923 wurde eine entsprechende Abteilung gegründet. Vor Gründung der Bundesliga konnte man zudem bereits 1957, 1962 und 1963 die deutsche Meisterschaft gewinnen. Zum mit Abstand erfolgreichsten deutschen Handballverein wurde der Club aber erst, als zur Saison 1993/94 Trainer Zvonimir Serdarušić verpflichtet wurde.

Dieser gewann Titel um Titel und konnte im Jahr 2007 mit den Kielern sogar das historische Triple feiern: Den Gewinn der Champions League, des Pokals und der Meisterschaft. Inzwischen hat die ehemalige Kieler Spielerlegende Alfreð Gíslason den Trainerposten übernommen und konnte weitgehend an die Erfolge seines Vorgängers anknüpfen. Die 10.250 Plätze in der Ostseehalle sind dabei stets ausverkauft. Neue Dauerkarten können nicht mehr ausgegeben werden.

Der Rivale aus dem Norden: Die SG Flensburg-Handewitt

Großer Rivale des THW Kiel war dabei oftmals die SG Flensburg-Handewitt. Diese konnte finanziell zwar nicht ganz mit den Kielern mithalten, nutzte aber geschickt die Nähe zu Dänemark und lockte von dort immer wieder Topspieler in die DKB Handball-Bundesliga.

So stehen im aktuellen Kader beispielsweise Kreisläufer Henrik Toft Hansen, Rechtsaußen Lasse Svan und Linksaußen Anders Eggert. Lange Zeit hing den Flensburgern der Ruf des ewigen, tragischen Zweiten an. Mittlerweile konnte der Verein im Jahr 2004 aber die ersehnte deutsche Meisterschaft gewinnen und sicherte sich 2014 auch den Titel in der Champions League.

Der aktuelle Meister: Die Rhein-Neckar Löwen

Amtierender Meister sind allerdings die Rhein-Neckar Löwen. Diese entstanden ursprünglich aus der SG Kronau/Östringen und tragen ihre Heimspiele in Mannheim aus. Finanziell unterstützt wird das Team durch den SAP-Gründer Dietmar Hopp. Viele Jahre lang lockten die finanziellen Möglichkeiten zahlreiche Topspieler zu den Löwen.

Dort allerdings blieb der ganz große sportliche Erfolg lange aus. Erst als die Spielerauswahl ein wenig weg von den großen Namen ging, konnte in der Saison 2015/16 auch endlich der lange angestrebte Meistertitel gewonnen werden. Kapitän Uwe Gensheimer wechselte allerdings anschließend nach Frankreich zu Paris Saint Germain. Seine Trikotnummer 3 wird seitdem nicht mehr vergeben.

Der Traditionsverein: Der VFL Gummersbach

Der VFL Gummersbach gehörte zu den erfolgreichsten Vereinen in der Anfangsphase der Bundesliga. Bis zur Meisterserie des THW Kiel war man sogar Rekordmeister. Inzwischen hatte der Verein aber immer mal wieder mit finanziellen Problemen zu kämpfen und ist von der nationalen Spitze deutlich entfernt.

Auf internationalem Parkett konnte der Club aber noch einmal für Furore sorgen. In den Jahren 2009, 2010 und 2011 gewann man jeweils einen Europapokal. Drei internationale Titel in Folge hatte der Verein nicht einmal zu seinen Hochzeiten erringen können. Am 16. März 2007 besuchten zudem 19.403 das Heimspiel der Gummersbacher gegen den THW Kiel in der Köln Arena – Besucherrekord!

Die wichtigsten Daten und Fakten

Die Ewige Tabelle der DKB Handball-Bundesliga wird wenig überraschend vom THW Kiel vor dem VFL Gummersbach angeführt. Auf Platz drei befindet sich allerdings der TV Großwallstadt, der inzwischen nur noch in der 3. Liga unterwegs ist.

Auf die meisten Einsätze in der Bundesliga kommt Torwart Jan Holpert mit stolzen 618 Spielen für Milbertshofen und Flensburg. Rekordtorschütze ist hingegen Yoon Kyung-shin, der für Gummersbach und Hamburg 2.908 Tore warf. Der Zuschauerschnitt in der aktuellen Saison liegt bei 4.513 Zuschauern.

Die meisten Anhänger lockt dabei logischerweise der THW Kiel in seine Arena. Am wenigsten Zuschauer kommen aktuell zur HBW Balingen-Weilstetten. Dort schauen sich nur 2.289 Leute die Heimspiele an. Die Etats der einzelnen Vereine fallen dementsprechend auch durchaus unterschiedlich aus: Kiel kommt auf 9,5 Millionen, Flensburg muss hingegen mit 6,5 Millionen Euro auskommen. Zum Vergleich: Der um den Klassenerhalt kämpfende TVB 1898 Stuttgart verfügt über 3,5 Millionen Euro.