Der Trainingsplan – mit System zum Erfolg

Soviel vorweg: Den perfekten Trainingsplan, der für jedes Team gültig ist, gibt es nicht! Das liegt in der Natur der Sache. Jede Mannschaft ist individuell, besteht aus unterschiedlich starken Spielern, die verschiedene Stärken und Schwächen haben. So steht und fällt ein guter Trainingsplan mit einer Person: dem Trainer.

Denn nur der Trainer kann beurteilen, wo die taktischen oder technischen Herausforderungen seiner Mannschaft liegen. Nur der Trainer kennt die charakterlichen und mentalen Besonderheiten seiner Spieler und kann daraufhin entscheiden, welche Spieler oder Spielergruppen eine individuelle Betreuung brauchen. Alle diese Punkte sind für die Erstellung eines Trainingsplans wichtig und sollten unbedingt bei der Planung berücksichtigt werden.

Mit den richtigen Zielen zum idealen Trainigsplan
Am Anfang eines jeden Trainingsplans steht die Bestimmung der Ziele. Es gibt übergeordnete Ziele, wie z.B. Saisonziele. Hier geht es darum zu definieren, was man am Ende realistisch erreichen möchte. Also möchte man unbedingt aufsteigen, reicht es, einen sicheren Platz im Mittelfeld der Tabelle zu halten oder ist das primäre Ziel, einen Abstieg zu verhindern, etc. Diese Ziele können während einer Saison natürlich an aktuelle Entwicklungen angepasst werden.

Daneben sollte man die sogenannten Entwicklungsziele definieren. Die sind viel wichtiger und haben auch einen unmittelbaren Einfluss auf den Trainingsplan. Es geht um konkrete Inhalte, wie z.B. das Pressing bei Ballverlust verbessern, die Raumaufteilung bei Standards optimieren, die Passwege im Mittelfeld trainieren, etc. Beide Zielvorgaben korrelieren miteinander. Möchte man z.B. seine Offensive verbessern, um die Chance auf den Aufstieg zu bewahren, so sollte man am Umschaltspiel arbeiten, die Laufwege trainieren und vielleicht an der Schusstechnik der Stürmer feilen.

Der Trainer kann so verschiedene Saisonziele und Entwicklungsziele definieren. Die Entwicklungsziele können wiederum in einzelne Mannschaftsziele aufgeteilt werden. Wie beschrieben, sind diese nicht in Stein gemeißelt und können während einer Spielzeit immer hinterfragt werden. Das ist sogar sinnvoll. Denn wie es bei Zielen so ist, sollten sie am besten irgendwann erreicht werden. Wenn man also ein Entwicklungsziel erfolgreich umgesetzt bekommen hat, kann dieses angepasst oder durch ein anderes ersetzt werden. Es ist auch im Amateur-Fußball so, dass nie Ziele vollends erreicht werden. Je nach Spielklasse und Mannschaft sind jedem Team „natürliche Grenzen“ gesetzt. Es geht bei der Erreichung der Ziele auch nicht um Perfektion, sondern um die Entwicklung. Hier kommen wir zu einem weiteren Punkt, der bei der Trainingsplanung wichtig ist, der Status Quo.

(Quelle: Fotolia, © Thomas Bethge)

Den Ist-Zustand für den Trainingsplan bestimmen
Wenn man nicht weiß, wo man steht, ist es schwer zu bestimmen, wo man hin möchte. Also steht und fällt ein guter Trainingsplan mit dem Status Quo von Mannschaft und Spielern.

Um eine Mannschaft richtig einschätzen zu können, sind verschiedene Parameter oder Orientierungspunkte wichtig. Zunächst ist es natürlich ein großer Unterschied für einen Trainer, ob er die Mannschaft schon seit Jahren betreut und die Entwicklung miterlebt hat oder ob er neu in ein Team kommt.

Hier einige Punkte, die einem Trainer bei der Analyse helfen könnten:
Gespräche mit Verantwortlichen im Verein und ggf. dem vorherigen Trainer
Gespräche mit Spielern und vielleicht den Eltern
Analyse der Spieldaten aus den vorherigen Spielzeiten
Beobachtung und Analyse der anderen Teams in der entsprechenden Liga zur realistischen Einordnung der eigenen Mannschaft

Am wichtigsten ist es aber, sich ein eigenes Bild von seiner Mannschaft zu machen. Denn es gibt viele Faktoren, die den aktuellen Status von Spielern und Mannschaft unmittelbar beeinflussen. Deshalb ist es ratsam, durch z.B. Freundschaftsspiele, der genauen Beobachtung der Trainingseinheiten und dem Führen von Einzelgesprächen die Stärken und Schwächen seiner Mannschaft und jedes einzelnen Spielers kennenzulernen.

Mit Ordnung zum Trainings-Erfolg
Diese Informationen müssen auf irgendeine Art und Weise festgehalten werden. Dazu gibt es verschiedene Vorlagen und Arbeitsweisen, die je nach Notwendigkeit, sehr in die Tiefe gehen können. So kann man auf der Webseite des DFB (Deutscher Fußball-Bund) auf unterschiedliche Dokumente zurückgreifen, die einem Trainer dabei helfen die Beurteilung von Spielern und Mannschaft festzuhalten (hier der Link zur entsprechenden Unterseite beim DFB: http://www.dfb.de/trainer/artikel/kopiervorlagen-fuer-jede-gelegenheit-846/)

So kann man z.B. ein Dokument herunterladen und ausdrucken, das die Beurteilung eines Spielers erlaubt. Hier kann man neben den Spielerpersonalien, eine Reihe von Eigenschaften, wie Ballkontrolle, Torschuss oder Antrittsschnelligkeit bewerten. Darüber hinaus bietet das Formular die Möglichkeit, die zu den Eigenschaften passenden Trainingsformen festzuhalten. Auch kann das Dokument als Leitfaden für Spielergespräche genutzt werden (http://www.dfb.de/fileadmin/_dfbdam/21110-12_Spielerbeurteilung.pdf).

(Quelle: DFB, www.dfb.de, Abrufdatum: 14.11.2016)
(Quelle: DFB, www.dfb.de, Abrufdatum: 14.11.2016)

Neben dem Dokument zur Spielerbeurteilung gibt es weitere Vorlagen, wie einen Beobachtungsbogen für Scouting, Spielerbogen und vor allem Formulare zur Planung von Trainingseinheiten. Diese helfen nicht nur dabei eine Einheit vorauszuplanen, sondern auch dazu, sie nachzubereiten. Hinzu kommen weitere Formulare, die dem Trainer dabei helfen, die Trainingseinheiten detailliert zu erfassen. Aber auch Vorlagen wie Spielfelder oder Strafräume zur Erläuterung von taktischen Anforderungen werden kostenlos bereitgestellt.

Der Trainingsplan – nicht nur die Spieler müssen fleißig sein
Man sieht, dass die Erstellung eines Trainingsplans keine Aufgabe ist, die so nebenbei gemacht werden sollte. Natürlich muss jeder Trainer seinen eigenen Weg finden und es ist  ein Unterschied, ob es sich um eine Bambini-Mannschaft handelt oder um eine A-Jugend. Nichtsdestotrotz ist eine gute Vorbereitung für jeden Trainer das A und O. Auch ist aller Anfang schwer. Wer noch nie einen Trainingsplan erstellt hat, wird eine Zeitlang brauchen,  die Feinheiten zu unterscheiden, die Abläufe kennenzulernen und die notwendigen Automatismen zu verinnerlichen. So wie man es seinen Spielern predigt, muss jetzt der Trainer „den einen Schritt mehr machen“.

In unserem Blog werden wir uns immer wieder mit dem Planen und Durchführen von Trainingseinheiten im Fußball beschäftigen. Also immer mal wieder reinschauen.

Euer Team vom SportXShop